Erst vor wenigen Augenblicken, am Freitag, den 21. März 2025, um 21:58 Uhr PDT, reagierte Elon Musk, der polarisierende CEO von Tesla, mit einer hitzigen Antwort auf den wachsenden Druck von Investoren, die seinen sofortigen Rücktritt forderten. Der Milliardär und Unternehmer, der Tesla seit 2008 leitet, erlebt eine der turbulentesten Phasen seiner Amtszeit, da der Elektroauto-Gigant mit einem sinkenden Aktienkurs, weitverbreiteten Boykotten und wachsender Unzufriedenheit über sein politisches Engagement zu kämpfen hat. In einer prägnanten, aber explosiven 8-Wort-Erklärung ging Musk direkt auf die Forderungen ein und löste damit Schockwellen in der Finanz- und Technologiewelt aus.

Die Erklärung, die während einer live gestreamten Mitarbeiterbesprechung mit Tesla-Mitarbeitern heute Abend abgegeben wurde, war eine direkte Widerlegung der Ansichten von Investoren wie Ross Gerber, einem langjährigen Tesla-Aktionär und einem der frühesten Unterstützer des Unternehmens. Gerber, der seine Bedenken offen geäußert hat, forderte am 19. März öffentlich Musks Rücktritt und verwies auf einen Rückgang des Tesla-Aktienkurses um 53 % seit seinem Höchststand Mitte Dezember 2024. Gerber, dessen Firma Gerber Kawasaki Wealth & Investment Management rund 262.000 Tesla-Aktien hält, warf Musk vor, den Ruf des Unternehmens durch sein spaltendes politisches Handeln zu schädigen, insbesondere durch seine Rolle im Department of Government Efficiency (DOGE) der Trump-Regierung. In einem Interview mit Sky News erklärte Gerber, die Umsätze von Tesla seien stark zurückgegangen, weil Musks Führung „so spaltend“ geworden sei, dass sich die Verbraucher trotz der besseren Produkte von der Marke abwendeten.
Musks Beteiligung an DOGE, einer umstrittenen Initiative zur drastischen Kürzung der Bundesausgaben, hat erhebliche Reaktionen hervorgerufen. Seit Präsident Donald Trumps Amtsantritt am 20. Januar 2025 hat Musk die Bemühungen zur Beseitigung der vermeintlichen staatlichen Verschwendung angeführt, darunter die Schließung ganzer Bundesbehörden. Dies führte zu Protesten in den gesamten Vereinigten Staaten und Europa, wobei Aktivisten Tesla-Showrooms und -Fahrzeuge ins Visier nahmen. In New York City versammelten sich am 14. März über 250 Demonstranten vor einem Tesla-Showroom und hielten Schilder mit den Aufschriften „Musk Must Go“ und „Block Fascism Now“ hoch. Berichten zufolge kam es seit Trumps Amtsantritt zu mehr als einem Dutzend Vandalismusakten an Tesla-Eigentum, was Trump dazu veranlasste, diese Aktionen als „Inlandsterrorismus“ zu bezeichnen und aus Unterstützung sogar selbst einen Tesla zu kaufen.

Die finanziellen Folgen für Tesla sind gravierend. Die Aktie des Unternehmens, die Mitte Dezember 2024 einen Höchststand von fast 480 US-Dollar pro Aktie erreichte, ist bis heute auf rund 248,71 US-Dollar abgestürzt – ein erschreckender Rückgang von 48 %. Dies entspricht einem Marktwertverlust von über 800 Milliarden US-Dollar und macht Tesla in diesem Jahr zu einer der Aktien mit der schlechtesten Performance im S&P 500. Analysten führen diesen Rückgang auf eine Kombination von Faktoren zurück: Musks politische Kontroversen, die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Autohersteller und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, die durch Trumps Handelspolitik verursacht wird, einschließlich neuer Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China – den wichtigsten Lieferanten von Tesla.
Als Reaktion auf den Aufschrei der Investoren war Musks acht Worte so unverblümt wie nie zuvor: „Ich gehe nirgendwo hin, Tesla wird wieder auferstehen.“ Die Erklärung, die er während der Vollversammlung abgab, wurde von den Mitarbeitern mit einer Mischung aus Gelächter und Applaus aufgenommen, konnte die Sorgen der Investoren jedoch kaum zerstreuen. Musk ging anschließend auf die jüngste Vandalismuswelle gegen Tesla-Eigentum ein, forderte Kritiker auf, „aufzuhören, so verrückt zu sein“, und äußerte seine Frustration über das, was er als koordinierte „Tesla Takedown“-Bewegung wahrnimmt. Er betonte das Zukunftspotenzial von Tesla, insbesondere in den Märkten für Robotaxis und humanoide Roboter, und pries das kommende Cybercab und den Optimus-Roboter als bahnbrechend an. „Für Leute an der Börse ist es sehr schwer, sich eine Zukunft vorzustellen, in der eine Flotte von 10 Millionen Fahrzeugen fünf- bis zehnmal so nützlich ist“, sagte Musk mit Blick auf seine lange versprochene Vision von autonomen Fahrzeugen.
Musks Optimismus steht jedoch im krassen Gegensatz zur düsteren Realität für Tesla. Die Verkäufe sind deutlich zurückgegangen, in Europa im Januar 2025 um 45 %, obwohl der Gesamtmarkt für Elektrofahrzeuge wuchs. In den USA meldete Tesla 2024 den ersten Umsatzrückgang seit über einem Jahrzehnt (minus 1,1 %). Die nationale Autobörse Edmunds stellte diese Woche fest, dass Tesla-Besitzer ihre Fahrzeuge zu Rekordpreisen in Zahlung geben, was den Gebrauchtwagenmarkt überschwemmen und die Preise weiter drücken könnte. Gleichzeitig weiten Konkurrenten wie Alphabets Waymo ihre fahrerlosen Mitfahrdienste aus und stellen damit eine direkte Bedrohung für Teslas Ambitionen im Bereich autonomer Fahrzeuge dar.
Die Forderungen nach Musks Rücktritt sind nicht neu, haben sich aber in den letzten Wochen verstärkt. Gerbers Forderungen spiegeln die Ansichten anderer Investoren wider, wie beispielsweise Christopher Tsai, der gegenüber The Guardian erklärte, Musks politisches Engagement führe zu einer „ungünstigen“ Marktreaktion. Auch einige Tesla-Aktionäre fordern auf Plattformen wie dem Tesla Investor Club auf Reddit Musks Entlassung und verweisen auf seine zwiespältigen Aktivitäten – er jongliert mit Tesla, SpaceX, X und nun auch DOGE – sowie seine umstrittenen Social-Media-Aktivitäten. Kritiker argumentieren, Musks Verhalten, einschließlich seines „römischen“ Grußes und seiner provokanten Posts, habe einen erheblichen Teil der Tesla-Kundenbasis, insbesondere in liberal geprägten Märkten, vergrault.
Trotz des Drucks bleibt Musk trotzig. Er besitzt rund 12,8 % der Tesla-Aktien und verfügt damit über erheblichen Einfluss, wenn auch nicht über eine Mehrheitsbeteiligung. Ihn als CEO abzusetzen, würde eine Entscheidung des Tesla-Vorstands oder eine Abstimmung der Aktionäre erfordern. Beides wird durch Musks festgefahrene Position und die historische Verbundenheit des Vorstands mit ihm erschwert. Teslas Vorstandsvorsitzende Robyn Denholm wurde wegen ihrer vermeintlichen mangelnden Unabhängigkeit kritisiert. Einige Investoren bezweifeln ihre Fähigkeit, Musk zu zügeln, nachdem sie Tesla-Aktien im Wert von über 532 Millionen Dollar zu Geld gemacht hatte.
Während sich die Kontroverse entfaltet, steht die Zukunft von Tesla auf dem Spiel. Während Musk seiner Vision treu bleibt, deutet die wachsende Unruhe unter Investoren und Verbrauchern darauf hin, dass seine Führung im aktuellen Klima eher eine Belastung als ein Vorteil sein könnte. Ob Tesla diesen Sturm überstehen und seine Position als Marktführer für Elektrofahrzeuge zurückerobern kann, bleibt abzuwarten. Doch Musks acht Worte haben das bereits lodernde Feuer nur noch weiter angeheizt.