Am 25. März 2025 ist die Tenniswelt erneut in Aufruhr, diesmal nicht wegen eines Matches, sondern wegen einer schockierenden Aussage von Srdjan Djokovic, dem Vater des serbischen Superstars Novak Djokovic. In einem Interview mit der serbischen Zeitung Blic ließ Srdjan eine verbale Bombe platzen, die die ohnehin angespannte Beziehung zwischen seinem Sohn und Roger Federer, dem Schweizer Tennisidol, weiter belastet. Mit nur acht prägnanten Worten – „Federer hat Novak wie Dreck behandelt“ – löste er eine Welle der Empörung, Überraschung und hitziger Debatten aus, die die Tennisgemeinde spaltet. Die Äußerung, die auf Jahre des stillen Grolls zurückzuführen scheint, hat Fans und Experten gleichermaßen sprachlos gemacht.

Srdjan Djokovic ist bekannt für seine unverblümten und oft kontroversen Kommentare, doch diesmal hat er eine Grenze überschritten, die selbst seine Kritiker nicht erwartet hatten. Das Interview kam kurz nach Novaks jüngstem Triumph in Miami, wo er seinen siebten Titel holte und Federers Rekord für die meisten Masters-1000-Titel übertraf. Während Novak selbst sich in der Öffentlichkeit bedeckt hält, wenn es um seine Rivalität mit Federer geht, scheint sein Vater keine Hemmungen zu haben, alte Wunden aufzureißen. „Roger hat meinen Sohn nie respektiert,“ erklärte Srdjan weiter. „Er hat ihn wie einen Niemand behandelt, obwohl Novak bewiesen hat, dass er besser ist.“

Die Anschuldigung bezieht sich offenbar auf die langjährige Rivalität zwischen Djokovic und Federer, die 50 Begegnungen umfasst, von denen Djokovic 27 gewann. Besonders in Erinnerung bleiben Matches wie das Wimbledon-Finale 2019, als Djokovic Federer in einem epischen Fünf-Satz-Krimi besiegte und dabei zwei Matchbälle abwehrte. Damals wurde berichtet, dass Federer nach dem Spiel kühl und distanziert auftrat, was Srdjan nun als Beweis für eine tiefere Abneigung interpretiert. „Er konnte es nicht ertragen, dass Novak ihn überholt hat,“ sagte er und fügte hinzu: „Seine Arroganz hat Novak nur stärker gemacht.“

Die Reaktionen in den sozialen Medien waren explosiv. Federer-Fans verteidigten ihren Helden vehement und nannten Srdjans Worte „lächerlich“ und „unwürdig“. „Roger ist ein Gentleman, er hat Novak immer fair behandelt,“ schrieb ein Nutzer auf X. Andere wiesen darauf hin, dass Federer in Interviews oft lobend über Djokovic sprach, etwa als er ihn 2023 als „einen der Größten aller Zeiten“ bezeichnete. Doch Djokovic-Anhänger sahen in Srdjans Aussage eine Bestätigung dessen, was sie schon lange vermuteten: dass Federer und sein Lager Novak nie die Anerkennung gaben, die er verdient. „Roger hat Novak immer unterschätzt, und jetzt zahlt er den Preis,“ kommentierte ein Fan triumphierend.
Experten sind gespalten über die Motive hinter Srdjans Äußerung. Boris Becker, der Djokovic früher trainierte, meinte bei Eurosport: „Srdjan übertreibt, aber da ist ein Kern Wahrheit. Federer hat Novak nie wirklich als Gleichgestellten akzeptiert.“ Andere, wie der Schweizer Journalist René Stauffer, wiesen die Behauptung zurück: „Roger hat Novak respektiert, auch wenn er ihn nicht mochte. Das ist Tennis – keine Freundschaft.“ Tatsächlich hat Federer in der Vergangenheit Djokovics unkonventionellen Stil und seine Dominanz kritisch beäugt, etwa als er 2019 über die lautstarke Unterstützung durch Djokovics Fans klagte. Doch „wie Dreck behandelt“? Das scheint eine Übertreibung, die eher Srdjans Emotionen als die Realität widerspiegelt.
Die Geschichte hat ihre Wurzeln in den frühen Tagen von Djokovics Karriere. Als Federer und Rafael Nadal die Tenniswelt beherrschten, wurde Djokovic oft als Außenseiter gesehen, der mit seinem aggressiven Spiel und seiner kompromisslosen Haltung polarisierte. Srdjan hat wiederholt behauptet, dass sein Sohn von der Tenniselite – angeführt von Federer – absichtlich kleingehalten wurde. „Sie wollten ihn nicht an der Spitze sehen, aber er hat sie alle besiegt,“ sagte er im Interview. Für ihn ist Federers Verhalten ein persönlicher Affront, der über bloße sportliche Rivalität hinausgeht.
Novak selbst hat sich bisher nicht zu den Aussagen seines Vaters geäußert, was typisch für ihn ist. Er hat in der Vergangenheit Srdjans Ausbrüche oft heruntergespielt, etwa als dieser 2020 Nadal und Federer als „eingebildet“ bezeichnete. Doch die Spannung zwischen ihm und Federer bleibt spürbar. Ihre letzten Begegnungen, wie das Australian Open 2020, waren von einer frostigen Atmosphäre geprägt, und Federer hat seit seinem Rücktritt 2022 wenig Kontakt zu Djokovic gesucht – im Gegensatz zu seiner engen Freundschaft mit Nadal.
Die Tenniswelt fragt sich nun, ob Federer auf diese Provokation reagieren wird. Der Schweizer, der sich seit seinem Abschied auf Wohltätigkeitsarbeit und seine Familie konzentriert, ist bekannt für seine Zurückhaltung bei öffentlichen Streits. Doch Srdjans Worte könnten ihn aus der Reserve locken, besonders da sie seinen Ruf als fairer Sportsmann angreifen. Für Djokovic-Fans ist die Sache klar: Srdjan hat laut ausgesprochen, was viele denken. Für Federers Anhänger ist es ein weiterer Beweis für die „Respektlosigkeit“ des Djokovic-Lagers. Während die Debatte tobt, bleibt eines sicher: Diese Rivalität ist auch Jahre nach Federers Rücktritt so lebendig wie eh und je.