Die Tenniswelt steht vor einer der dramatischsten Wendungen ihrer Geschichte, nachdem Novak Djokovic, der serbische Superstar und Rekordhalter von 24 Grand-Slam-Titeln, eine Klage eingereicht hat, die wie eine Bombe einschlug. Der 37-Jährige hat sich entschieden, die mächtigsten Institutionen des Sports – die ATP, die WTA, die ITIA und die ITF – direkt vor Gericht zu ziehen, und die Vorwürfe, die er erhebt, könnten das gesamte System ins Wanken bringen. Im Zentrum dieser explosiven Klage steht der Dopingskandal um Jannik Sinner, den aktuellen Weltranglistenersten, der trotz zweier positiver Tests im März 2024 nur eine milde Strafe erhielt. Djokovic beschuldigt die Verbände, diesen Fall vertuscht zu haben, und schwört, eine tiefere Verschwörung aufzudecken, die seiner Meinung nach das Vertrauen in den Tennissport untergräbt. Dieser Prozess, den er als “epochal” bezeichnet, könnte die Machtstrukturen des Sports für immer verändern.

Die Klage wurde heute, am 21. März 2025, eingereicht, und die Details sind so brisant wie erwartet. Laut Djokovic und seinem Team, das eng mit der Professional Tennis Players Association (PTPA) zusammenarbeitet, die er 2020 mitbegründete, habe die ITIA – die International Tennis Integrity Agency – bewusst Beweise manipuliert und Sinner eine Sonderbehandlung gewährt. Sinner, der im März positiv auf das Steroid Clostebol getestet wurde, entging einer langen Sperre, nachdem ein unabhängiges Gremium seine Erklärung akzeptierte, dass die Substanz durch eine versehentliche Kontamination über einen Physiotherapeuten in seinen Körper gelangte. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) einigte sich später auf eine dreimonatige Sperre, die es ihm erlaubte, rechtzeitig zu den French Open zurückzukehren. Für Djokovic ist dies jedoch kein Einzelfall, sondern der Beweis für ein System, das Topspieler bevorzugt und andere benachteiligt.

“Es ist an der Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kommt,” sagte Djokovic in einer kurzen, aber eindringlichen Erklärung nach der Ankündigung der Klage. “Ich habe jahrelang geschwiegen, aber jetzt reicht es. Sie denken, sie können uns kontrollieren, uns zum Schweigen bringen, aber ich werde kämpfen – für mich und für alle Spieler, die dieses korrupte System ertragen mussten.” Seine Worte zielen nicht nur auf den Sinner-Fall, sondern auch auf eine breitere Kritik an den Verbänden. Er wirft ihnen vor, ein Kartell gebildet zu haben, das Spieler ausnutzt, ihre Gesundheit gefährdet und die Integrität des Sports opfert, um Macht und Profit zu sichern. Die Klage, die in mehreren Jurisdiktionen – den USA, Großbritannien und der EU – eingereicht wurde, ist ein direkter Angriff auf die Strukturen, die den Profi-Tennis seit Jahrzehnten regieren.

Die Tennisgemeinschaft ist gespalten. Einige Spieler, wie Nick Kyrgios, der ebenfalls Teil der PTPA ist, haben sich hinter Djokovic gestellt. “Novak sagt, was viele von uns denken, aber nicht laut aussprechen,” schrieb Kyrgios auf X. “Das System ist kaputt, und es braucht jemanden wie ihn, um es zu reparieren.” Andere, wie Rafael Nadal, äußerten sich zurückhaltender. “Ich respektiere Novak, aber wir müssen vorsichtig sein, den Sport nicht zu zerstören,” sagte der Spanier in einem Interview. Die ATP und WTA haben die Vorwürfe bereits als “unbegründet” zurückgewiesen und angekündigt, sich energisch zu verteidigen. Die ITIA betonte, dass ihre Prozesse “höchste Standards” einhalten und dass jede Anschuldigung einer Vertuschung “haltlos” sei. Doch die Zweifel wachsen, insbesondere nach anderen prominenten Dopingfällen wie dem von Iga Świątek, die ebenfalls milde Konsequenzen erhielt.
Für Djokovic ist der Sinner-Skandal nur die Spitze des Eisbergs. In der Klageschrift, die über 160 Seiten umfasst, werden zahlreiche Beispiele angeführt, die auf systematische Ungerechtigkeiten hinweisen sollen: von ungleichen Dopingkontrollen bis hin zu finanzieller Ausbeutung durch niedrige Preisgelder im Verhältnis zu den Einnahmen der Turniere. Die PTPA argumentiert, dass die Verbände ein Monopol errichtet haben, das den freien Wettbewerb unterdrückt und Spieler zwingt, unter unzumutbaren Bedingungen zu spielen – etwa durch einen überfüllten Kalender oder Spiele bis tief in die Nacht. “Das ist kein Sport mehr, das ist ein Geschäft, das auf unseren Rücken ausgetragen wird,” sagte Vasek Pospisil, Mitgründer der PTPA, in einer Pressekonferenz.
Die Klage verspricht, mehr als nur ein juristisches Scharmützel zu werden. Sollte Djokovic Beweise für eine Vertuschung im Sinner-Fall oder andere Manipulationen vorlegen können, könnte dies einen Dominoeffekt auslösen, der die Glaubwürdigkeit der Verbände zerstört. Experten gehen davon aus, dass der Prozess Jahre dauern könnte, doch schon jetzt hat er die Tenniswelt in zwei Lager gespalten: jene, die Djokovic als Helden sehen, der für Gerechtigkeit kämpft, und jene, die ihn als Unruhestifter betrachten, der den Sport in den Abgrund reißen könnte. “Das ist ein epochaler Moment,” sagte ein Tennisanalyst. “Entweder wird Djokovic das System reformieren, oder er wird es mit sich in den Untergang reißen.”
Während die Gerichte sich auf einen langen Kampf vorbereiten, bleibt Djokovic entschlossen. Seine Anhänger feiern ihn als jemanden, der die dunklen Geheimnisse des Tennis ans Licht bringt, während seine Kritiker befürchten, dass sein Kreuzzug mehr schadet als nützt. Eines ist sicher: Die Tenniswelt wird nach diesem Prozess nicht mehr dieselbe sein – und die Enthüllung der “verborgenen Wahrheit”, die Djokovic verspricht, könnte alles verändern, was wir über diesen Sport zu wissen glaubten.