„Böser Junge“ Nick Kyrgios verlor in Indian Wells die Fähigkeit, wieder aufzutreten

Nick Kyrgios, der australische Tennisstar, der oft als „Böser Junge“ des Sports bezeichnet wird, hat bei den Indian Wells Masters 2025 erneut für Schlagzeilen gesorgt – allerdings nicht unbedingt aus den richtigen Gründen. Der 29-Jährige, bekannt für sein explosives Talent und sein ebenso explosives Temperament, schien in diesem Turnier seine Fähigkeit verloren zu haben, sich nach Rückschlägen wieder aufzurappeln, ein Merkmal, das ihn früher auszeichnete. Seine Teilnahme in Indian Wells, die von vielen als sein großes Comeback nach einer langen Verletzungspause angesehen wurde, endete enttäuschend früh und ließ Fragen über seine Zukunft im Profisport aufkommen. Was ist mit dem Kyrgios passiert, der einst die Massen mit seinem unberechenbaren Spiel begeisterte und selbst die größten Namen der Tenniswelt herausforderte?

Indian Wells sollte für Kyrgios der Startschuss für ein neues Kapitel sein. Nach einer Bauchmuskelverletzung, die ihn bei den Australian Open 2025 außer Gefecht setzte, und einer langen Rehabilitationsphase nach einer Operation am Handgelenk im Jahr 2024 hatte er sein Comeback beim ersten Masters-Turnier des Jahres angekündigt. Die Erwartungen waren hoch: Kyrgios hatte über Social Media lautstark verkündet, dass er zurückkehren würde, um „allen zu zeigen, was er noch draufhat“. Doch die Realität sah anders aus. Bereits in der ersten Runde traf er auf einen formstarken Gegner, den Briten Jacob Fearnley, der ihn in einem nervenaufreibenden Match mit 7-6, 6-4, 7-6 besiegte – ein Ergebnis, das Kyrgios sichtlich erschütterte und seine Fans in Schock versetzte.

Das Match selbst war ein Spiegelbild von Kyrgios’ aktueller Verfassung: Momente brillanter Genialität, wie ein spektakulärer Tweener zwischen den Beinen, wechselten sich mit Phasen der Frustration und Passivität ab. Während er in der Vergangenheit oft durch seine Fähigkeit glänzte, sich aus schwierigen Situationen zurückzukämpfen – etwa im Wimbledon-Finale 2022 gegen Novak Djokovic –, wirkte er dieses Mal resigniert. Nach dem verlorenen Tiebreak im ersten Satz zertrümmerte er seinen Schläger, ein Verhalten, das die Zuschauer an seine impulsiven Ausbrüche erinnerte, etwa in Indian Wells 2022, als er nach einer Niederlage gegen Rafael Nadal einen Balljungen mit seinem Schläger gefährdete. Doch diesmal fehlte die Leidenschaft, die solche Momente früher in einen kämpferischen Auftritt verwandelte. Stattdessen schien er die Energie zu verlieren, die ihn einst antrieb.

Die Niederlage wirft ein Licht auf Kyrgios’ Karriere, die von Höhen und Tiefen geprägt ist. Mit nur 29 Jahren hat er bereits mehr erreicht als viele seiner Altersgenossen – Olympiateilnahmen, ein Grand-Slam-Finale und den Australian Open Doppeltitel 2022 mit Thanasi Kokkinakis –, doch seine Verletzungsgeschichte und sein unbeständiges Engagement haben ihn immer wieder zurückgeworfen. Nach der Operation am Handgelenk, bei der ein vollständiger Riss des Scapholunatum-Bandes festgestellt wurde, galt er bei Experten als nahezu verloren für den Spitzensport. Sein Comeback-Training im Januar 2025 ließ jedoch Hoffnung aufkeimen, dass er gegen die Prognosen ankämpfen könnte. Indian Wells war der erste echte Test – und er fiel durch.

Die Reaktionen im Tenniszirkus sind gespalten. Während einige Kyrgios’ Talent und Showmanship weiterhin feiern, sehen andere in seiner Leistung ein Zeichen dafür, dass seine Zeit an der Spitze vorbei sein könnte. Fabrice Santoro, selbst ein ehemaliger Profi mit einem Auge für Details, hatte kürzlich Zverevs Schwächen am Netz kritisiert – eine Analyse, die auch auf Kyrgios zutreffen könnte. Seine Abneigung, das Netzspiel zu suchen, und seine Tendenz, sich auf seine starke Rückhand und seinen explosiven Aufschlag zu verlassen, machten ihn gegen Fearnley verwundbar, der mit präzisen Passierschlägen und aggressivem Spiel Kyrgios’ Defensivstrategie entlarvte. „Er ist ein Champion, aber er muss sich anpassen, um mit der neuen Generation mitzuhalten“, könnte Santoro über Kyrgios sagen – eine Anpassung, die in Indian Wells nicht zu sehen war.

Die Fans, die „Bad Boy“ Kyrgios einst für seine Unberechenbarkeit liebten, zeigten sich auf Plattformen wie X enttäuscht. „Er hat das Feuer verloren“, schrieb ein Nutzer, während ein anderer spekulierte: „Vielleicht will er gar nicht mehr – das könnte sein Ende sein.“ Tatsächlich deutete Kyrgios nach den Australian Open an, dass er nicht sicher sei, ob er weiterhin Einzel spielen wolle, ein Kommentar, der nun in neuem Licht erscheint. Seine Leidenschaft scheint sich mehr auf Showmatches und seine Tätigkeit als Kommentator zu richten – Bereiche, in denen er ohne den physischen Druck des Profisports glänzen kann.

Für Indian Wells selbst war Kyrgios’ frühes Ausscheiden ein kleiner Dämpfer in einem Turnier, das von spannenden Duellen geprägt war. Rafael Nadal, der 2022 Kyrgios in einem denkwürdigen Viertelfinale besiegte, war dieses Mal nicht dabei, doch die neue Generation – angeführt von Spielern wie Alcaraz und Sinner – dominierte die Schlagzeilen. Kyrgios, einst selbst als Teil dieser Zukunft gefeiert, wirkt nun wie ein Relikt aus einer anderen Ära, gefangen zwischen seinem ungeheuren Talent und den Grenzen seines Körpers.

Was bedeutet das für seine Zukunft? Nach der Niederlage in Indian Wells erklärte Kyrgios, er werde „nach Hause gehen, trainieren und es wieder versuchen“. Doch die Überzeugung in seiner Stimme fehlte. Mit einer Weltranglistenposition, die nach seiner langen Pause auf 1097 abgerutscht ist, und einem Körper, der immer wieder streikt, steht er vor einer Zerreißprobe. Ein Wildcard-Einsatz in Indian Wells war ein Geschenk, das er nicht nutzen konnte – und die nächsten Chancen, etwa in Miami oder bei den French Open, die er 2023 noch scherzhaft für seine Freundin Costeen spielen wollte, könnten ohne eine drastische Verbesserung ähnlich enden.

Die Tenniswelt wartet darauf, ob der „Böse Junge“ zurückkehrt – der Kyrgios, der mit einem Lächeln und einem Trickshot die Menge in Ekstase versetzt und die Großen zur Verzweiflung bringt. Doch in Indian Wells 2025 zeigte sich ein anderer Nick: einer, der die Fähigkeit verloren zu haben scheint, sich wieder aufzurappeln. Seine Karriere steht an einem Scheideweg – zwischen einem glorreichen Comeback und einem leisen Rückzug. Die Zeit wird zeigen, ob er das Feuer wiederfinden kann, das ihn einst zum Liebling der Rebellen machte, oder ob die Geschichte des Nick Kyrgios in der Wüste von Kalifornien ein trauriges Kapitel hinzufügt.

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