Die Tenniswelt kennt Alexander Zverev als einen der erfolgreichsten Spieler seiner Generation. Mit einer beeindruckenden Liste von Titeln, darunter zwei ATP Finals-Siege, eine olympische Goldmedaille und Millionen an Preisgeldern, steht der Deutsche an der Spitze des Sports – zumindest, was die Zahlen angeht. Doch in einem seltenen Moment der Offenheit hat Zverev kürzlich eine wehmütige Seite von sich gezeigt. Er sprach über etwas, das ihm trotz all seiner Erfolge und finanziellen Triumphe fehlt – ein Ziel, das selbst für einen Spieler seines Kalibers schwer zu greifen scheint. Diese Enthüllung hat Fans und Experten gleichermaßen neugierig gemacht: Was könnte einem Mann, der scheinbar alles hat, noch fehlen?

Zverev, derzeit einer der bestverdienenden Tennisprofis der Welt, hat in seiner Karriere fast alles erreicht, was man sich erträumen kann – außer einem Grand-Slam-Titel im Einzel. Während er regelmäßig in den Top 10 der Weltrangliste steht und mehrfach in die Halbfinals und sogar ins Finale eines Majors vorgedrungen ist, bleibt ihm der ultimative Triumph verwehrt. Im Gespräch mit Journalisten ließ er durchblicken, dass genau dieser fehlende Grand-Slam-Sieg das ist, was ihn nachts wach hält. “Ich habe viel erreicht, mehr als die meisten”, sagte er mit einem Hauch von Melancholie, “aber es gibt etwas, das ich noch nicht in den Händen halte, und das nagt an mir.”
Sein bisher größter Moment kam 2020 bei den US Open, als er im Finale gegen Dominic Thiem stand. Zverev führte mit zwei Sätzen und hatte den Titel zum Greifen nah, doch dann drehte Thiem das Match und ließ den Deutschen mit leeren Händen zurück. Dieser Verlust hat Spuren hinterlassen, und Zverev selbst hat zugegeben, dass er oft an diesen Moment zurückdenkt. “Es war so nah, und doch so weit weg”, reflektierte er. Seitdem hat er bei den Australian Open und Roland Garros starke Leistungen gezeigt, doch jedes Mal scheiterte er an der letzten Hürde – sei es gegen Rafael Nadal, Novak Djokovic oder andere Titanen des Sports.

Was Zverev von seinen Rivalen unterscheidet, ist die paradoxe Situation, in der er sich befindet. Finanziell gesehen übertrifft er viele seiner Kollegen, darunter sogar einige Grand-Slam-Sieger. Seine Einnahmen aus Preisgeldern und Sponsorenverträgen machen ihn zu einem der reichsten Spieler der ATP-Tour. Dazu kommen seine Titel bei Masters-1000-Turnieren und seine olympische Goldmedaille 2021 in Tokio – Leistungen, die andere Spieler in den Schatten stellen. Doch für Zverev scheint das nicht genug zu sein. Der Grand-Slam-Titel ist nicht nur ein Karriereziel, sondern eine persönliche Obsession geworden, ein Symbol für die letzte Bestätigung seines Talents.
Die Tennisgemeinde hat unterschiedlich auf seine Worte reagiert. Einige Fans bewundern seine Ehrlichkeit und sehen darin einen Beweis für seinen unstillbaren Ehrgeiz. “Er hat schon so viel, aber er will mehr – das macht ihn zu einem wahren Champion”, schrieb ein Unterstützer online. Andere hingegen fragen sich, ob Zverev zu hart mit sich selbst ins Gericht geht. Schließlich hat er mit nicht einmal 27 Jahren bereits eine Karriere, von der die meisten nur träumen können. Doch für den Deutschen scheint es nicht um Vergleiche mit anderen zu gehen, sondern um einen inneren Maßstab, den er sich selbst gesetzt hat.
Experten weisen darauf hin, dass Zverevs Spielstil – eine Mischung aus kraftvollen Grundschlägen, einem starken Aufschlag und taktischem Verstand – ihn eigentlich prädestiniert, einen Major zu gewinnen. Doch oft fehlt ihm in entscheidenden Momenten die mentale Stärke oder das Quäntchen Glück, das Spieler wie Djokovic oder Nadal auszeichnet. Seine schwere Verletzung bei Roland Garros 2022, als er im Halbfinale gegen Nadal umknickte und das Turnier verlassen musste, war ein weiterer Rückschlag, der seine Jagd nach dem großen Titel verzögerte. Dennoch zeigte er danach eine beeindruckende Rückkehr, was seine Widerstandsfähigkeit unterstreicht.
Zverevs Offenheit wirft auch ein Licht auf die mentale Belastung, unter der Spitzenspieler stehen. Während er auf dem Platz oft selbstbewusst und unnahbar wirkt, scheint er hinter der Fassade mit Selbstzweifeln zu kämpfen. “Ich weiß, dass ich es kann, aber ich muss es noch beweisen”, sagte er. Diese Worte könnten als Motivation dienen, aber auch als Warnung – die Zeit läuft, und die neue Generation mit Spielern wie Carlos Alcaraz und Jannik Sinner macht ihm das Leben nicht leichter.
Die kommenden Grand Slams werden entscheidend sein. Zverev steht an einem Scheideweg: Entweder er überwindet die letzte Hürde und holt sich den ersehnten Titel, oder er bleibt als einer der größten “Fast-Sieger” in Erinnerung. Für ihn ist es mehr als nur ein Pokal – es ist die Erfüllung eines Traums, der ihn antreibt, trotz aller Erfolge und Reichtümer. Die Tenniswelt schaut gespannt zu, ob der Deutsche sein wehmütiges Ziel endlich erreichen kann.