Am 3. März 2025, um 23:19 Uhr PST, hat John Tortorella, der charismatische und oft kontroverse Headcoach der Philadelphia Flyers, eine Entscheidung getroffen, die die Eishockeywelt in Aufruhr versetzt hat: Er hat angekündigt, dass die Flyers künftig an keinem NHL Pride Night-Event mehr teilnehmen werden, mit der Begründung, dass „das Eis für Hockey da ist, nicht für Politik“. Diese Aussage, während einer Pressekonferenz nach dem Training im Wells Fargo Center, hat eine Lawine von Reaktionen ausgelöst – von Begeisterung unter einigen Fans bis hin zu scharfer Kritik von Aktivisten und Medien. Tortorellas Haltung wirft erneut Fragen über die Rolle sozialer und politischer Themen im Profisport auf und könnte die Flyers in eine der größten Kontroversen der NHL 2025 verwickeln.

Tortorella, bekannt für seinen direkten und manchmal provokanten Stil, hat in der Vergangenheit wiederholt seine Skepsis gegenüber der Integration von sozialen Bewegungen in den Sport geäußert, insbesondere seit seiner kontroversen Verteidigung von Ivan Provorov im Januar 2023, als der russische Verteidiger die Teilnahme an der Pride Night der Flyers aus religiösen Gründen ablehnte. Damals verteidigte Tortorella Provorov mit den Worten: „Provy hat nichts Falsches getan. Nur weil man seiner Entscheidung nicht zustimmt, bedeutet das nicht, dass er etwas falsch gemacht hat.“ Diese Haltung spiegelt sich nun in seiner neuesten Entscheidung wider, die er als „Schutz des Eises als heiligen Ort für den Sport“ beschrieb. „Ich bin hier, um meine Spieler zu coachen und Spiele zu gewinnen, nicht um politische Statements abzugeben“, sagte Tortorella in einer Erklärung, die von ESPN und Posts auf X zitiert wurde. „Das Eis gehört den Spielern – Männern und Frauen –, nicht den sozialen Kampagnen oder der ‘Wokeness’, die uns ablenken.“
Die Entscheidung hat sofortige Wellen geschlagen. Die NHL, die seit Jahren ihre „Hockey Is For Everyone“-Initiative fördert, hat bisher keine offizielle Stellungnahme abgegeben, aber interne Quellen, zitiert von The Athletic, deuten darauf hin, dass die Liga mit einer Untersuchung droht, falls Tortorella seine Position nicht revidiert. Pride Night, bei dem Teams regelmäßig Regenbogen-Trikots tragen, Stöcke mit Regenbogenband umwickeln und Veranstaltungen für die LGBTQ+-Gemeinschaft organisieren, ist zu einem zentralen Element der Inclusivitätsbemühungen der Liga geworden. Viele Teams, darunter die Toronto Maple Leafs und die Los Angeles Kings, haben diese Events als Möglichkeit genutzt, ihre Märkte zu diversifizieren und eine einladende Umgebung für alle Fans zu schaffen. Tortorellas Verbot stellt diese Bemühungen infrage und könnte die Flyers mit Strafen, Boykotten und einem massiven Rückgang der Zuschauerzahlen konfrontieren.

Die Reaktionen in den sozialen Medien waren polarisiert. Auf X wurden Hashtags wie #TortorellaBan und #HockeyNotPolitics innerhalb von Stunden zu Top-Trends, mit Millionen von Posts, die zwischen Unterstützung und Empörung schwanken. Einige Fans lobten Tortorella für seinen „Mut, sich gegen den politischen Druck zu stellen“, wie ein Nutzer schrieb: „Endlich ein Coach, der sich auf den Sport konzentriert und nicht auf Agenda-Politik.“ Andere hingegen beschuldigten ihn der Rückständigkeit und der Verletzung der Werte der NHL. „Das ist eine Schande für die Flyers und für den Hockey. Wie kann man so eine inklusive Liga sabotieren?“, kommentierte ein anderer Nutzer, während LGBTQ+-Aktivisten riefen, die Flyers sollten ihre Unterstützung für die Gemeinschaft zurückziehen oder Strafen riskieren.
Tortorella blieb unerschütterlich und erklärte, seine Entscheidung sei nach langwierigen Diskussionen mit der Mannschaft und der Geschäftsleitung der Flyers getroffen worden. „Ich habe mit meinen Spielern gesprochen, und viele teilen meine Meinung, dass wir uns auf das Spiel konzentrieren sollten, nicht auf externe Themen“, sagte er, fügte aber hinzu, dass Spieler, die an Pride Night teilnehmen möchten, dies privat tun könnten, ohne das Team zu repräsentieren. Diese Position hat jedoch Spannungen innerhalb des Teams ausgelöst, da Spieler wie Scott Laughton und James van Riemsdyk, die in der Vergangenheit aktiv die LGBTQ+-Gemeinschaft unterstützt haben, laut Berichten von NBC Sports ihre Besorgnis geäußert haben.
Die Entscheidung könnte auch wirtschaftliche Folgen für die Flyers haben. Sponsoren wie Coca-Cola und Bud Light, die sich stark für Diversität und Inklusion einsetzen, haben laut Quellen von Sports Illustrated angedeutet, dass sie ihre Partnerschaften überprüfen könnten, wenn die Flyers die Pride Night endgültig ablehnen. Zudem drohen Proteste und Boykotte von Fans, insbesondere in Philadelphia, wo die Unterstützung für LGBTQ+-Rechte stark ist, wie durch lokale Umfragen und Veranstaltungen gezeigt wird.
Tortorellas Verbot der Pride Night ist ein Wendepunkt in der Debatte über Politik und Sport. Ob die NHL handeln wird, um die Flyers zu zwingen, ihre Position zu revidieren, oder ob Tortorellas Entscheidung einen Präzedenzfall schafft, bleibt abzuwarten. Doch eine Sache ist klar: Diese Kontroverse wird die Eishockeywelt noch lange beschäftigen und die Grenzen zwischen Sport, Politik und persönlichen Überzeugungen neu definieren.