Am Donnerstag, dem 27. Februar 2025, sorgte ein kanadischer Tennisspieler für Aufsehen bei den Mexican Open in Acapulco, als er seinen amerikanischen Gegner besiegte und damit souverän ins Halbfinale des ATP-500-Turniers einzog. Denis Shapovalov, der 25-jährige Kanadier, der sich nach einer schwierigen Phase mit Verletzungen und Formschwankungen langsam wieder in die Weltspitze zurückkämpft, setzte sich in einem intensiven Match gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz mit 7:6 (7:4), 6:4 durch. Nach dem Sieg ließ Shapovalov seiner Freude freien Lauf und nutzte das anschließende Interview auf dem Platz, um seine Gedanken mit den Fans zu teilen. Seine Aussagen spiegeln nicht nur seinen Ehrgeiz wider, sondern auch seine Erleichterung über die Rückkehr zu alter Stärke.
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Das Match selbst war ein echter Krimi, der die Zuschauer im Stadion Estadio Arena GNP Seguros in Atem hielt. Fritz, derzeit Nummer 9 der Weltrangliste und bekannt für seine kraftvolle Grundlinie und seinen präzisen Aufschlag, galt als Favorit. Doch Shapovalov, der mit Platz 32 in die Turnierwoche gestartet war, zeigte eine beeindruckende Mischung aus Aggressivität und taktischem Geschick. Der erste Satz ging in einen Tiebreak, den Shapovalov nach einem spektakulären Rückhand-Winner mit 7:4 für sich entschied. Im zweiten Satz nutzte er einen frühen Breakball und hielt trotz eines späten Aufbäumens von Fritz die Oberhand, um das Match nach knapp zwei Stunden zu beenden. Es war ein Sieg, der nicht nur seine technische Klasse unterstrich, sondern auch seine mentale Stärke, die in den letzten Jahren oft infrage gestellt worden war.
Nach dem letzten Punkt sank Shapovalov auf die Knie, ballte die Fäuste und blickte mit einem breiten Lächeln in die Menge. Im Interview mit einem Reporter von Tennis Channel zeigte er sich sichtlich bewegt. „Ich bin einfach so glücklich, hier zu sein und wieder auf diesem Niveau zu spielen“, sagte er. „Taylor ist ein unglaublicher Spieler, einer der besten der Welt, und ihn hier in Acapulco zu schlagen, vor dieser tollen Menge, bedeutet mir alles. Ich habe so hart gearbeitet, um zurückzukommen, und heute fühlt es sich an, als würde sich das endlich auszahlen.“ Seine Worte waren eine Mischung aus Dankbarkeit und Entschlossenheit – ein klares Signal, dass er seine Rückkehr in die Spitze des Sports ernst meint.
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Shapovalovs Weg zurück war alles andere als einfach. Nach einem vielversprechenden Start in seine Karriere, als er 2019 mit nur 20 Jahren die Top 10 ankratzte, wurde er von Verletzungen geplagt, insbesondere an Schulter und Knie. Im Jahr 2024 fiel er zeitweise aus den Top 100 heraus, und viele Experten zweifelten daran, ob er jemals wieder sein früheres Niveau erreichen könnte. Doch der Kanadier bewies in Acapulco, dass er nicht bereit ist, aufzugeben. „Die letzten zwei Jahre waren brutal“, gab er im Interview zu. „Ich habe an mir gezweifelt, mein Team hat an mir gezweifelt, aber tief im Inneren wusste ich, dass ich das hier noch in mir habe. Dieser Sieg zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“
Die Mexican Open, die auf Hartplatz ausgetragen werden, gelten als wichtiger Test für die Spieler vor den großen Frühjahrsturnieren in Indian Wells und Miami. Für Shapovalov war der Einzug ins Halbfinale nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein persönlicher Triumph. Seine Aussage nach dem Match ließ keinen Zweifel an seinen Ambitionen: „Ich will nicht nur hier stehen und Halbfinale spielen. Ich will Titel gewinnen, ich will zurück in die Top 10. Das ist erst der Anfang.“ Diese Worte waren nicht nur an die Fans gerichtet, sondern auch an seine Kritiker, die ihn in den letzten Jahren oft als unbeständig und emotional instabil abgestempelt hatten.
Im Halbfinale wartet nun ein weiterer harter Brocken auf Shapovalov: entweder der topgesetzte Alexander Zverev oder der aufstrebende Norweger Casper Ruud, je nachdem, wer das parallel laufende Viertelfinale gewinnt. Beide Spieler sind in Topform – Zverev kommt frisch von einem starken Auftritt bei den Australian Open, während Ruud auf Hartplatz immer gefährlicher wird. Doch Shapovalov zeigte sich unbeeindruckt. „Ich habe heute einen der Besten geschlagen, also bin ich bereit für jeden“, sagte er selbstbewusst. „Ich spiele mein Spiel, gehe aufs Ganze und schaue, wohin es mich bringt.“
Die Fans in Acapulco, die für ihre leidenschaftliche Unterstützung bekannt sind, feierten Shapovalov wie einen Lokalhelden. Sein aggressiver Spielstil, gepaart mit spektakulären Punkten wie einem einhändigen Rückhand-Longline-Sieger im zweiten Satz, ließ die Menge immer wieder aufspringen. „Diese Energie hier ist Wahnsinn“, sagte er über das Publikum. „Sie geben mir so viel Kraft, und ich hoffe, ich kann ihnen am Wochenende noch mehr Gründe zum Jubeln geben.“ Seine Worte zeigten eine Verbundenheit mit den Fans, die seine Rückkehr noch emotionaler machte.
Für die Tenniswelt ist Shapovalovs Auftritt in Acapulco ein Zeichen, dass die alte Garde – Spieler wie Djokovic, Nadal und Federer – langsam von einer neuen Generation abgelöst wird, zu der auch er gehören könnte. Sein Sieg über Fritz und seine anschließenden Aussagen sind ein Statement: Der Kanadier ist zurück und hat Großes vor. Ob er den Titel in Acapulco holt oder nicht, eines steht fest: Denis Shapovalov hat wieder Feuer gefangen, und dieses Halbfinale könnte nur der Anfang einer neuen Erfolgsgeschichte sein.
Während die Turnierwoche weitergeht, bleibt die Spannung hoch. Shapovalovs nächster Gegner wird seine Fähigkeiten erneut auf die Probe stellen, aber nach diesem Sieg glaubt er an sich selbst – und das ist vielleicht der größte Unterschied zu früher. „Ich fühle mich wie ein neuer Spieler“, schloss er das Interview mit einem Lächeln. „Und ich bin noch lange nicht fertig.“ Für die Fans und die Tenniswelt ist das eine Verheißung, die Lust auf mehr macht – auf mehr Matches, mehr Dramatik und vielleicht bald mehr Trophäen für den Mann aus Kanada.